Jugendfeuerwehr

Wieso darf man Spraydosen eigentlich nicht erhitzen?

Viele haben bestimmt schon den Hinweis auf Deodosen, Raumsprays und Sprühfarben gesehen, diese unbedingt von Feuer fernzuhalten. Aber was, wenn doch mal eine Dose warm wird?

Das wurde der Jugendfeuerwehr unter Leitung des Jugendfeuerwehrwartes Lukas Jördens beim vergangenen Dienst anschaulich demonstriert. Die vollen und leeren Deodosen, die jeweils mit einem lauten Knall und Stichflamme zerbarsten, zeigten, dass der Füllstand keinen Einfluss auf die Gefahr hat. Besonders eindrücklich war aber eine Sprühflasche Bremsenreiniger: Sich der Gefahr bewusst, nahmen Betreuer und Jugendliche Deckung hinter den Fahrzeugen. Bei dem Knall zuckten selbst die erfahrenen Feuerwehrleute noch zusammen. Anschließend waren die Überreste der Dose kaum noch zu erkennen; zu stark hatte sie die Explosion deformiert. Für den lauten Knall sorgte hier nicht nur das Treibgas: Bremsenreiniger ist hochentzündlich und brennt bei solch einer Explosion ebenfalls mit ab.

Trotz des ganzen Spektakels steckt auch Ernst dahinter: Sprühdosen sind in den meisten Haushalten zu finden. Diese Aufklärungsarbeit soll helfen, Jugendliche für diese Gefahren zu sensibilisieren und sie auf eine Zukunft als aktive Einsatzkraft vorzubereiten.

Damit die Sprühdosen nicht wegfliegen und Umstehende gefährden, werden sie in einem Käfig gesichert.

Am selbst gebauten Brandsimulator wird demonstriert, was passiert, wenn man die Tür zu einem Brandraum öffnet.

In einer weiteren Einheit erklärte Julian Schlüter, ebenfalls Betreuer bei der Jugendfeuerwehr, den Mädchen und Jungen die sogenannte Rauchgasexplosion. Sie stellt eine große Gefahr für Einsatzkräfte bei der Brandbekämpfung in Innenräumen dar: Erstickt das Feuer in einem Brandraum, bleiben heiße Gase zurück, die auf den ersten Blick nicht zu erkennen sind. Wird nun eine Tür oder ein Fenster zum Brandraum geöffnet, vermischen sich die heißen Gase mit frischem Sauerstoff und entzünden sich an möglicherweise noch vorhandenen Glutnestern. Das Gemisch brennt explosionsartig ab und gefährdet die vorrückenden Feuerwehrleute. Dafür hat die Eltzer Ortsfeuerwehr extra einen kleinen “Brandraum” gebaut, der mit Holz und Stroh befeuert wird. Die Klappe, die eine Tür darstellt, kann mithilfe einer Kette aus der Entfernung geöffnet werden, sodass bei dieser Demonstration keine Feuerwehrkraft gefährdet wird.

 

Nach der Vorstellung durften die Jugendlichen selbst einmal unter Mithilfe der Betreuer das Strahlrohr in die Hand nehmen und das Feuer löschen.

Abgeschlossen wurde der Abend mit einer Fettbrandexplosion. Sie entsteht, wenn brennendes Fett fälschlicherweise mit Wasser gelöscht wird.

Zu der Stichflamme führt das Löschwasser, das durch die hohe Temperatur schlagartig verdampft. Aus einem Liter Wasser entstehen 1600 Liter Wasserdampf. Dieser Wasserdampf breitet sich nun rasant aus und spritzt das Fett in die Umgebung, wo es verbrennt. In einem geschlossenen Raum ist diese Explosion höchst gefährlich, da das Fett mehrere Meter weit spritzen kann.

 

Richtig löscht man einen Fettbrand in der Küche zum Beispiel mit dem Topfdeckel oder einer Löschdecke: So wird dem Brand der Sauerstoff entzogen und er geht von alleine aus. Bevor man Deckel oder Löschdecke aber wieder entfernt, muss das Fett abkühlen. Sonst entflammt es bei Kontakt zu Sauerstoff wieder. Auch bei der Nutzung von Feuerlöschern sollte man aufpassen: Geeignet für einen Fettbrand sind nur Feuerlöscher mit der Kennzeichnung F, die allerdings kaum auf handelsüblichen Feuerlöschern zu finden ist.

Beeindruckend ist die mehrere Meter hohe Stichflamme. In einer Küche wäre sie extrem gefährlich.